Ich empfinde, dieses Zitat als sehr tief und kann es gar nicht mit einem Mal lesen richtig erfassen. Gott hat uns als seine Schöpfung gemacht. Wir sind ihm ähnlich, ob wir es wollen oder nicht und weil er uns geschaffen hat, hat er auch eine Absicht für unser Leben. Er möchte, dass wir ein Spiegelbild seiner außergewöhnlichen und faszinierenden und heiligen Persönlichkeit sind, mit unserem ganzen Leben. Gott richtet sich nicht danach, ob wir denken wir können etwas tun, er richtet sich danach, ob er uns dazu geschaffen hat etwas zu tun. Gott sieht mich nicht an, seufzt und denkt: "Oh wei, bei der ist wohl nix mehr zu machen. Die ist mir nicht ganz gelungen!" Nein, er sieht mich an und sieht das, was er als Absicht für mich hat, auch wenn ich es noch nicht ganz kapiert habe. Wenn ich mein Leben betrachte, merke ich immer wieder, wie begrenzt mein eigener Blick ist und wie wenig ich in meinem Leben unter Kontrolle habe. Ich sehe mich oft nicht mit seinen Augen, sondern schau auf das, was ich meiner Meinung nach nicht kann oder das, was ich furchtbar falsch mache. Gott hat sich ein Leben für mich vorgestellt, in dem ich die Freiheit, zu der er mich geschaffen hat ergreife. Paulus schreibt in der Bibel an eine Gemeinde in Galatien: Zur Freiheit hat euch Christus befreit. Irgendwie total logisch, Paulus! Aber genau da liegt der Knackpunkt: Ein Vogel ist fähig zu fliegen. Punkt. Ob er es tut, ob er es gelernt hat, ist eine andere Frage, aber er ist dazu gemacht, das ist sicher. Mit meinem Bild habe ich versucht auszudrücken, wie sich diese Freiheit anfühlen kann, die Freiheit ganz frei und doch total abhängig von Gott zu sein. Klingt echt paradox und ist doch total befreiend. Bin ich bereit mich mit seinen Augen zu sehen, frag ich mich? Bin ich bereit den Blick "out of the box" zu wagen und seine Absicht für mein Leben mehr und mehr zu verstehen? Das ist seine Herausforderung an mich und das ist die Geschichte dieses Bildes.
Ich sammle unwahrscheinlich gern Zitate und Gedichte. Immer wieder ermutigen sie mich und fallen mir zu den verschiedensten Lebenssituationen ein. Ich schreibe sie mittlerweile in ein Buch, um
sie nicht zu vergessen. Ein Zitat aus dem viel diskutierten Bestseller "Die Hütte" hat mich besonders bewegt und zu einem Bild inspiriert:
"Ein Vogel ist nicht dadurch definiert, dass er am Boden verharrt, sondern seine Fähigkeit zu fliegen. Denke immer daran: Menschen sind nicht durch ihre Grenzen definiert, sondern durch die
Absichten, die ich für sie habe; nicht durch das, was sie zu sein scheinen, sondern durch alles, was es bedeutet, nach meinem Ebenbild erschaffen zu sein." (2007,
W. P. Young)