Gott im Alltag erleben - Begegnung mit Gott als Mama

Egal wie meine Lebenssituation aussieht, Gott begegnen, heißt immer ihn in meinen Alltag hinein zu lassen. Als junge Mutter muss ich mich der Tatsache stellen, dass die Zeit für mich in Ruhe und allein sehr geschrumpft ist. Ein paar Minuten im Bad, der Spaziergang im Wald, in der meine Tochter in der Trage schläft oder die wertvolle Zeit, die mein Mann mir möglich macht, das sind die Momente in denen ich einmal zum Denken komme und dann schwirren mir tausend Gedanken im Kopf herum: "Ach, ich wollte doch noch das Waschbecken sauber machen!", "Meine Tochter wächst schon aus ihrer Jacke heraus, ich muss bald eine neue besorgen!", "Ich muss mit meinem Mann noch absprechen, was wir für die nächste Woche einkaufen wollen." oder einfach: "Ach, ich bin so müde, ob ich heute einmal früher ins Bett komme?" Das sind die Gedanken, die mir in solchen Augenblicken oft durch den Kopf gehen. Zugegebenermaßen haben sich die Zeiten mit Gott, die Gebete oder stille Zeiten der Anbetung sehr reduziert. Ich weiß, Gott sieht unsere Herzen und kennt die Herausforderung mit den Gedanken immer gleichzeitig bei mindestens zwei oder drei Dingen zu sein. Trotzdem ist als Mutter der Alltag eigentlich voller Momente, in die ich Gott hinein nehmen kann. Da geht es vielleicht gar nicht um die langen Anbetungszeiten allein oder intensive Bibellesezeiten. Manchmal sind es kurze Stoßgebete wie: "Herr, bitte mach mich jetzt gelassen, damit ich gut auf meine Tochter eingehen kann." oder "Vater, ich fühle mich gerade sehr ausgelaugt, bitte schenk mir heute die Kraft die ich brauche und die Möglichkeit etwas aufzutanken." Das können die tiefsten Begegnungen im Alltag mit Gott sein und dazu führen viele kleine Alltagserlebnisse mit Gott zu haben. Eine der schönsten Zeiten mit Gott seit der Geburt meiner Tochter hatte ich einmal, als meine Tochter in der Trage nicht einschlief und ich ihr Worshiplieder angemacht und einfach mitgesungen habe. Eine schöne Gebetserhörung war die Antwort auf mein Stoßgebet mitten in der Nacht, in der ich gebetet habe, dass Gott mir eine Lösung schenkt, wie ich meine Tochter, ohne sie zu wecken, umziehen kann, weil sie durch ihre Erkältung völlig nassegeschwitzt war. Da hatte ich im nächsten Moment schon eine Idee im Kopf. Eigentlich ist das Mama-Sein nicht anders, als einfach ein sehr voller Arbeitsalltag, in dem man es auch lernen muss, Gott einfach intuitiv, in jeden Moment hinein zu nehmen. Das wünsche ich mir für mich noch mehr, dass ich innerlich auf Empfang geschaltet bin und nicht erst lange Zeit brauche, um mich überhaupt erst wieder Gott nah zu fühlen. Die Begegnung mit Gott hängt nicht von seiner Quantität ab, sondern von der Qualität, mit der ich auf Gott ausgerichtet bin. Es ist die Kunst die Gedanken für eine kurzen Augenblick zur Ruhe zu bringen oder einfach immer und überall eine Möglichkeit zu sehen, dass Gott sich mir zeigen möchte, egal wie es mir gerade geht. Und dann nehm ich einen Atemzug und tanke auf und spür den Frieden, der mich auf einmal durchströmt und das Wissen, dass ich nicht allein bin in den Herausforderungen und fühle mich getragen. Dann sehe ich in den Augen meiner Tochter die Schönheit von Gottes Schöpfung ganz neu und bin voller Dankbarkeit für Gottes Liebe zu uns. Dann fühle ich mich den ständig wechselnden Situationen mit Kind nicht ausgeliefert, sondern weiß, er wird es gut machen. Dann weiß ich, ich komme nicht zu kurz, sondern er schenkt mir was ich brauche, er ist genug für mich. 

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