Ein Wort an die Väter

Vatertag, dieser Tag weckt in mir eher Erinnerungen an grölende Männergruppen, mit Bierkästen im Bollerwagen und eigentlich feiere ich an dem Tag Himmelfahrt. Schade also, meiner Meinung nach, dass es in Deutschland keinen so richtigen Vatertag gibt. Für mich ist der Vater nämlich genauso wichtig für die Familie, wie die Mutter. 

Was hätte ich nur ohne meinen Mann am Start der Reise mit Kind getan?! Ich weiß es wirklich nicht!!! Ich habe großen Respekt vor allein erziehenden Müttern, die diese erste Zeit ohne den so wichtigen und notwendigen Rückhalt der Väter bewältigen müssen.

Liebe Väter, ihr wisst vielleicht nicht was für eine Entlastung es für die Frau ist, wenn ein Vater sich Zeit für sein Kind nimmt und bereit ist mit zu unterstützen, aber ja es ist wahnsinnig hilfreich! Schon allein einen Augenblick nicht Hauptfixpunkt des Kindes zu sein und ein paar Minuten den Raum verlassen zu können, gibt enorm viel Kraft. Ich weiß nicht, ob wir Mütter euch immer sagen wie wunderbar eure Unterstützung ist, aber das ist sie wirklich. Ich bin meinem Mann unendlich dankbar, dass er nach der Geburt genauso präsent für unsere Tochter war, wie ich. Obwohl das mit dem Stillen vielleicht nicht ganz so geklappt hat bei ihm :-). Er hat ihr als Erster die Windeln gewechselt, weil ich gar nicht aufstehen konnte. Er hat sie in der ersten Nacht und auch viele danach in den Schlaf geschuckelt, weil ich vor Müdigkeit nicht mehr konnte. Es hat ihn genauso viele Einschränkungen gekostet wie mich, wenn auch vielleicht anderer Art. Doch auch für ihn ist das Leben nicht mehr so wie vor der Geburt. Die finanzielle Verantwortung liegt nun erst einmal allein auf seinen Schultern und er muss momentan in Vielem zurückstecken und Zeit und Kraft neu sortieren. Deshalb ein riesiges Danke an dich, mein Liebster, und an euch Väter die ihr euch für eure Familien investiert! 

In der Schwangerschaft und auch in der Wochenbettzeit stehen häufig Baby und Mama im Mittelpunkt des Interesses, aber ihr Väter seid es, die ihr uns den Rücken frei haltet, damit wir ganz für das Kind da sein können. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie verletzlich wir an diesem Punkt unseres Lebens sind und wie sehr wir euch in diesem Moment brauchen und schätzen. Es ist so tröstend wenn ihr euch schon in der Schwangerschaft die ganzen Wehwehchen anhört, die wir durchleben und uns einfach in den Arm nehmt, wenn wir von der Geburt erzählen. Ihr bringt uns das Essen ans Bett, wenn wir vor Erschöpfung nicht aufstehen können. Ihr seht uns mit all den körperlichen Veränderungen und wenn ihr uns dann trotzdem noch liebend anseht, ist das der größte Liebesbeweis! Ihr steht am Tag auf und geht arbeiten, auch wenn der Schlaf vielleicht doch öfter unterbrochen wird durch das weinende Baby. Es gab viele Tage, an denen ich dachte: "Ich wüsste nicht, was ich ohne meinen Mann gerade tun würde!" Ganz ehrlich, wirklich nicht. Ich hätte keinen Atem schöpfen können, um wieder geduldig und liebevoll auf unsere Tochter eingehen zu können. Ich wäre halb verhungert ohne seine Kunst mir Essen im richtigen Augenblick zu bringen und wenn ich an all die kleinen anderen Hilfestellungen und Handreichungen denke! Unzählige!! Danke! Wenn ich dann an das Glück denke, was ich jetzt mit ihm teile, wenn unsere Tochter etwas Witziges tut, lacht oder etwas Neues lernt. Es ist für mich doppelte Freude diese Momente mit ihm zu genießen. Mein Mann war und ist mein Ruhepol, wenn der Tag stürmisch war und das obwohl auch er in der Arbeit seinen eigenen Kampf kämpfen muss und ich ihm gerade nur selten ungestört mein Ohr leihen kann. Danke! 

Es ist so wertvoll, liebe Väter, wenn ihr euch nicht zurückzieht, weil sich Dinge verändert haben, sondern die Familie so wie sie in den ersten Wochen zusammenwächst, mitgestaltet. Ich bewundere es, wie mein Mann auf so ganz andere Spielideen mit unserer Tochter kommt und mich inspiriert mit seiner lockeren Art, die vielleicht nicht immer zuallererst an den pädagogischen Wert denkt, aber einfach Spaß am Spielen im Mittelpunkt sieht. Sie ist für mich, mit meiner eher pädagogischen Denkweise, ein guter Gegenpol. Es tut mir leid, wenn ich seine andere Art vielleicht nicht immer gebührend schätze oder manches kritisiere, weil ich vielleicht mehr Zeit mit unserer Tochter verbringe. Das ist für mich ein Lernfeld.

Er und auch ihr Väter macht das wunderbar, auf eure ganz eigene, individuelle Art. Danke! Lasst euch nicht von unseren Stimmungen oder kritischen Fragen abhalten oder entmutigen. Ihr seid so wichtig für uns Mütter und die Kinder! Ein riesiges Danke an meinen Mann und an euch Väter, die ihr eure Familie in den Mittelpunkt stellt und unterstützt wo ihr es könnt! Ihr seid unendlich wertvoll und wichtig für uns, danke. 

In diesem Sinn: einen fröhlichen Vatertag! 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0